Samstag, 14. Dezember 2013

Einmaliges Geschenk - es weihnachtet sehr

Lange habe ich nichts von mir hören lassen, denn wie man sehen kann gibt es viel viel wichtigeres im Leben, als Secondlife und Gor :-)

Ich wünsche Euch allen schon jetzt ein wundervolles, friedliches Weihnachtsfest!

Montag, 22. Juli 2013

Glück ist Liebe, nichts anderes. Wer lieben kann, ist glücklich

Nein ich kann keinen RP Bericht liefern, denn in den letzten Wochen war ich selten online und schon gar nicht im RP.
Warum auch, es ist Sommer, tolles Wetter und....es gibt so vieles wichtigeres als abends am PC zu hocken.
Zudem hat sich in diesem Jahr bereits so viel für Netweasel (so ist sein früherer SL Name) und mich geändert und wird sich noch ändern, das alles andere weit in den Hintergrund rückt.
In wenigen Monaten wird alles was uns früher wichtig war, noch viel unwichtiger erscheinen als jetzt schon, denn dann sind wir zu dritt :-))

Ab und an werde ich aber weiterhin einloggen und nach dem rechten schauen, vielleicht habe ich zwischendrin auch mal Lust auf RP, wer weiß. Ich wünsche euch noch viel Spass in eurem zweiten Leben und noch viel wichtiger, auch Zeit für euer wahres Leben :-))

Montag, 1. Juli 2013

Nichts ist so beständig wie der Wandel

Ja, eigentlich wollte ich den Blog aufgeben, aber die Ingame Nachfragen und Kommentare hier, sowie der Drang, etwas Erschaffenes nicht leichtfertig wieder zu zerstören, halten mich noch davon ab. Ich schreibe auch einfach zu gern, und werde wenn auch noch unregelmäßiger, den Blog erstmal weiter betreiben.
Wobei wir dann dabei wären, was noch in der Mottenkiste rumgammelte, denn der Char Shana wird bereits seit ein paar Monaten nicht mehr gespielt...


Die Wiedersehensfreude währte nur so kurz wie ein Wimpernschlag, denn kaum hatte er sie durch einen geschickten Plan zurück erlangen können, ereignete sich noch am selben Abend die nächste Tragödie. Valerius wollte rechtmäßig seinen Posten zurück und legte sich mit dem Tribun an, forderte ihn heraus und schon kurz darauf, hörte sie das einschneidende Geräusch von gezogenen Klingen. Rasch nahm sie ihre Beine in die Hand und floh aus dem Forum, die Männer hatten das unter sich zu klären und sie als Kajira konnte eh nichts anderen tun, als um ihren Herrn zu bangen und ihm zur Seite zu stehen, sobald er sie brauchte. Titus war außer sich und ein kleiner Wink vom Tribun hätte gereicht, und alles wäre in einem noch schlimmeren Gemetzel geendet. Leonidas lag schwer verletzte am Boden und gab kaum mehr einen Laut von sich, aber ihrem Herrn war den Priesterkönigen sei Dank außer einer kleinen Verletzung nichts passiert. Sie kümmerte sich in seinem Schlafgemach um den Rarius, der ihrem Herrn tapfer zur Seite gestanden hatte.

Es war gefährlich ruhig im Lager geworden, der einzige Lichtblick im tristen Alltag war das junge Mündel von Valerius, die mit ihrer erfrischenden Naivität Shana immer wieder zum Schmunzeln brachte. Aber die Sorge um Valerius brachte sie immer wieder um ihren Schlaf, während er sich völlig in sich gekehrt zeigte. Sonst konnte sie wenigstens erahnen, was in ihm vorging, aber seit dem Vorfall und der Ungewissheit, was mit ihm geschehen würde, wurde sie nicht mehr aus ihm schlau. Eines Abends half sie seinem jungen Mündel, ein paar Habseeligkeiten auf das Schiff zu bringen, sie wollte sich mal wieder auf die Reise nach Kasra machen, etwas, was bei Shana unbehagen verursachte, wußte sie doch genau, in welche Gefahr sich das junge Mädchen damit brachte. Außerdem hatte Valerius es ihr strikt untersagt. Das fatale war nur, das der Schlafmangel Shana die letzten Kräfte raubte und sie auf dem Schiff, versteckt hinter dem Gepäck, einschlief. Als sie erwachte bemerkte sie sofort, das es deutlich wärmer geworden war. Sie torkelte noch etwas schlaftrunken vom Schiff und steuerte mit verschwommener Sicht auf ein Tor in der Ferne zu, wie sich bald herausstellen sollte, die Tore Kasras. Ehe sie sich ihrer misslichen Lage so richtig bewußt werden konnte, lief sie schon prompt diesem arroganten Kommandaten Luc in die Arme, der sich sein vermeintliches Eigentum sofort wieder einheimste....


Oft stand sie draußen auf seiner Terrasse und schaute in den Sternenhimmel, betete, das die Priesterkönige noch einmal mit ihr Erbarmen haben mögen, doch so sehr ihr Herz sich auch nach ihm sehnte, Valerius sah sie nie wieder.....

Samstag, 9. März 2013

Blog schließt

Vielen Dank fürs Vorbeischauen und lesen. Berichte wird es von mir keine mehr geben.

Sonntag, 24. Februar 2013

Die höchste Form der Hoffnung ist die überwundene Verzweiflung

Irgendwann konnte sie nicht mehr weinen, und auch wenn die Trauer groß war, blieb ihr keine Zeit Trübsal zu blasen. Die Tage vergingen schnell wie ein Wimpernschlag, denn im Sklavenhaus wartete immer Arbeit, und wenn nicht dort, dann in der Taverne oder in der Herberge.
Bei all der Arbeit war ihr nicht aufgefallen, das ihr Haar bereits Fingerbreit nachgewachsen war. Erst als ihre Kettenerste ihr lachend durchs kurze Haar wuschelte und sich erfreut über ihr Aussehen äußerste, bemerkte sie es. Sie hatte sich schnell den Gewohnheiten ihrer neuen Herrschaft, dieses mal wieder der Stadt gehörend, angepasst. Noch ehe das Zentralfeuer Kasra erleuchtete, wurde sie und die anderen Kajirae geweckt und begannen ihre Arbeiten, und als das Zentralfeuer schon lang verschwunden und die 3 Monde die Straßen erleuchteten, durften sie zu ihren Schlafstätten, einen kleinen, mit Fellen ausgelegten dunkelen Raum, zurückkehren.

Immer wieder hörte sie Gerüchte über ihren ehemaligen Herrn, der immer noch im Gewahrsam der roten Kaste in Kasra einsaß. Solange sie nichts von einer Hinrichtung hörte, beruhigte es sie ungemein.
Als sie wieder einmal mit Jana gemeinsam am Brunnen saß und Wäsche wusch, stieg beiden ein widerlich garstiger Geruch in die Nase. Sie brauchten nicht lange zu suchen, vor der Zitadelle fanden sie einen Gehängten vor, der zur Abschreckung hängen gelassen wurde.
Shana erschrak bei dem Anblick derart und glaubte eine Ihn, es könne ihr ehemaliger Herr sein. Der Hauptmann musste ihren entsetzlichen Schrei gehört haben, denn kurz darauf stand er mit einem Grinsen auf den Lippen vor ihr. Auch eine junge Frau, die ihren Unterhalt in Kasra nun als Schneiderin bestreiten wollte, kam rasch von Neugierde getrieben hinzu.



Nach kurzem belanglosen Geplänkel sprachen die beiden Freien über Valerius und dessen Verbleib, eine Neuigkeit, die Shana einerseits freute, aber andererseits bewußt machte, das dieser ohne sie verschwunden war. Erneut fühlte sie sich, als würde ihr Herz in Tausend Stücke springen, doch sie schluckte ihre Trauer herunter und fuhr mit ihrer Arbeit fort, auch erinnerten sie Janas weisen Worte daran, das sie keinen wirklichen Grund zum Trauern hatte. Er lebte und war wieder in Freiheit!


Sonntag, 17. Februar 2013

Leid verlangt nicht nach Trost, es nährt sich vom Gefühl der Unstillbarkeit


Wie ein Schleier lag der Wall von Tränen in ihren Augen und ergoss sich in Strömen über ihre blackwinefarbene Haut. Wie von Sinnen hatte sie vor dem Gitter, das eine unnatürliche Grenze zwischen ihr und ihrem ehemaligem Herrn bildete, geschrien, protestiert und sich daran festgeklammert.
Ihr Verstand war wie vernebelt, wenn sie auch nur seinen Namen hörte. Es hätte sie fast das Leben gekostet, aber kein äusserlicher Schmerz wog so schwer wie dieses entsetztliche Gefühl, das sie von innen zerriss.

Sie würde vielleicht nie wieder seinen eigensinnigen Geruch, an dem sie ihn von der Vielzahl der Legionäre mit geschlossenen Augen unterscheiden konnte, riechen können. Nie wieder, seine warmen Hände spüren dürfen....unbändige Wut stieg bei diesen Gedanken in ihr hoch, Wut auf alles und jeden, der sie von ihm fern hielt.

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Wie konnte das alles nur geschehen? Die letzten Wochen hatten alles verändert, obwohl es zuerst so gut aussah. Man hatte das Lager entdeckt, allen war eigentlich klar gewesen, das es nur eine Frage der Zeit war, bis das Lager auf Karten verzeichnet wäre. Sie hätten die Fremden, die ein- und ausgingen im Lager, umbringen sollen. Dann kam der Angriff....viel konnte sie davon nicht mitbekommen, ihr Herr hatte sie angewiesen, sich gut zu verstecken. Im Stall bei den Mädchen fühlte sie sich nicht sicher, so verkroch sie sich dorthin, wo ganz sicher niemand suchen würde. Die Jubelrufe der Männer, deren Stimmen sie kannte, lockten sie schließlich wieder hevor. Sie hatten die Angreifer, die wohl auch noch deutlich in der Unterzahl waren, recht schnell dezimieren können.
Doch dieses Gefühl, das irgendwas nicht stimmen konnte, lies Shana nicht los, und leider sollte sie recht behalten.

So ein kleiner, feiger und ehrloser Haufen von Männern hatte es geschafft, ihren Herrn allein aufzugreifen, so erzählte eine der Kajirae. Verzweifelt lief sie vor das Tor, ausserhalb des Lagers, rief unter Tränen seinen Namen, bis ihre Stimme drohte zu versagen. Sie wusste es war vergebens, und wollte es doch nicht wahrhaben, das jetzt schon das Ende gekommen war....Plötzlich ein harscher Griff an ihren Arm, jemand zog sie hoch und schleifte sie mit sich. Noch ehe sie begriff was gerade mit ihr geschah, saß sie schon in einem kleinen Käfig, fremde Männerstimmen um sie herum. Das Schiff setzte sich in Bewegung und irgendwann fielen ihr vor Müdigkeit die Augen zu, bis ein starkes Rucken, das sie durch den Käfig schleuderte, wach werden ließ. An den Haaren wurde sie aus dem Käfig gezogen und landete unsanft auf ihren Knien. Als sie sich umblickte, erkannte sie sofort, wo man sie hingebracht hatte - Kasra! Sie konnte sich nicht daran erinnern, wie lang sie unterwegs gewesen war und wo man sie überall hingebracht hatte. Ein fetter kleiner Händler hatte sie auf dem Block ersteigert, aber nicht lange für sich behalten.

Beim Fegen der Gassen schnappte sie wissbegierig das Geschwätz der Hoch- und Niederkastigen auf und so erfuhr sie recht schnell, das sie an keinem besseren Ort hätte landen können. Es hieß, Valerius würde nach Kasra ausgeliefert werden. Ihr Herz schlug höher und schien sich förmlich vor Freude zu überschlagen.
Nach außen hin versuchte sie sich nichts anmerken zu lassen, auch wenn ihr das nicht gänzlich gelang, schließlich konnte ihr Gesicht für geübte Kenner wahre Bände sprechen.
Sie ließ nun keine Gelegenheit aus, die Rarii Kasras zu umgarnen, ihre Nähe zu suchen und so Einlaß in die Zitadelle zu erhalten. Aber ein törichter Ausraster ihrerseits, als ihr der Kragen mit den Initialien ihres ehemaligen Herrn abgenommen werden sollte, ließ all ihre Anstrengungen mit mal zerbrechen.

So saß sie winselnt und flehend vor der Zitadelle, als Valerius hineingeführt worden war, und ihr mehr als deutlich mitgeteilt wurde, das sie die Zitadelle nicht betreten dürfe. Sie verzehrte sich so nach ihm, das sie trotz des Verbotes keine Gelegenheit ausließ, einen Weg hinein zu finden, bis schließlich eine Sklavin ihr mehr widerwillig Einlaß gewährte. Kaum hatte sie die Schwelle überschritten und ihn erblickt, hatte sich ihr Verstand vollständig abgeschaltet. Nur so konnte sie sich erklären, das sie ihm kurz darauf ein kleines, spitzes Holzstück zusteckte, das einzige was sie ohne viel Aufsehen hatte hineinschleusen können. Die Wachen hatten sie jedoch durchschaut gehabt, und so kam das unvermeitliche....

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Als sie am nächsten Morgen noch vor Schmerzen gekrümmt - ihr Rücken puderrot und mit zahlreichen Striemen überzogen - im Käfig vor dem Sklavenhaus hockte, und der Slaver sie so erblickte, sollte alles noch viel schlimmer kommen. Mit Schrecken sah sie seinen kalten, unbarmherzigen Blick als er sie packte, und sie hätte nicht für möglich gehalten, auch noch eine Ihn später am Leben zu sein.
Er zog ein Messer und dann....sie öffnete etwas ungläubig ihre Augen, nachdem sie hart auf den Boden aufgeschlagen war und ertastet vorsichtig ihren Kopf. Nachdem er ihr den Zopf abgeschnitten und sie ein letztes Mal verwarnt hatte, führte ihre Kettenerste sie ins Haus und entfernte vorsichtig mit dem Messer den Rest ihrer Haare. Sie konnte Jana nicht böse sein, weshalb auch, sie gehorchte dem Slaver, wie es sich für eine Kajira gehörte.


Die Lektion saß, und immerhin schien man sie nicht für ganz wertlos zu halten, sonst hätte man sie nicht am Leben gelassen. Zu guter Letzt ordnete der Slaver noch einen Keuschheitsgürtel an, bis die Wunden am Rücken geheilt seien. Es könnte ihren baldigen Tod bedeuten, würde sie nochmal einen derartigen Fehltritt begehen, all die Wut die sie gegen die Freien gewendet hatte, würde sich mit voller Kraft wieder gegen sie entladen.
Wenn sie am Leben bleiben wollte, so hatte sie schmerzlich einsehen müssen, musste sie sich von der Vorstellung verabschieden, ihrem ehemaligem Herrn helfen zu wollen. So sehr sie sich auch unstillbar mit jedem Herzschlag nach ihm sehnte...
Jeden Herrn, dem sie bisher gehörte, hatte sie lieben gelernt. Es lag in ihrer Natur und sicherte ihr so zumeist das Wohlwollen ihrer Besitzer, ließ sie ihre Dienste überzeugend und mit vollem Herzen ausführen. Nicht wie bei manch anderer Kajira, die nur mit dem Gedanken an ihr Überleben diente. Aber keiner hatte sie bisher so um den Verstand gebracht, wie Valerius....


Samstag, 2. Februar 2013

Zu viele Mauern - zu wenig Brücken


Dieses Mal gibt es wenig zu berichten. Auf anderen Blogs siehts nicht besser aus. Ausser bei den typischen "Drama Baby, Drama" Blogs.
Unfrei regte sich über unsere Niederlage bei Turmus auf *schulterzuck* man muss auch mal verlieren können, gehört dazu. Schade nur, das wieder vieler Orten das Motto herrscht "Das ist mein Lolli, gib das her!!!". Obs da Kriegerköpfe sind, die die Princess of Gor erst nach vorheriger Absprache rausrücken will. Hey, hat wer gefragt, ob bei uns wer an Bord gestorben ist? Oder ob da ein so bekanntes Arer Gesicht unter den Toten war, den man sofort erkennen müsste? Egal, Leonidas hat sie rechtmässig IC eingesackt, was die da jetzt für aufgeschwemmte Fischköpfe hängen haben, ist mir gleich.

Warum spielen manche eigentlich so eingeschränkt, das man meinen könnte, die schreiben ihre Story Abends zuvor auf, um es am nächsten Tag nachzuspielen? Und wehe da kommt wer dazwischen, der spontan in eine andere Richtung lenkt, OHNE OOC Absprache, Teufel nochmal!

Oder andere, die darüber sauer sind, das es Spieler wie mich gibt, die man nie lange irgendwo festhalten kann. Weder an Rollen, noch an Orten. Mir tut es ehrlich leid, aber ich bin so, es ist mein Hobby, meine Freizeit. Für manche mag es die Erfüllung sein, jahrelang den gleichen Char auf der gleichen Sim mit den selben Mitspielern zu spielen. Hat auch nichts damit zu tun, das ich irgendwen nicht leiden könnte! Man kehrt ja eh immer wieder auf die Sims zurück, auf denen man seine Vorstellung von Gor findet. Aber ab und an braucht man auch mal einen Tapetenwechsel...

Aber mir stehen die Haare zu Berge bei der Vorstellung, mich jeden Abend ins Gasthaus zu setzen und Tee zu süffeln. Intrigen, Mord, Todschlag, Liebe, Verlangen, Sehnsucht, Trauer, Wut....das ist nicht mit jeden Mitspielern möglich zu spielen, ohne das alles in Tränen endet.

Dann wären da noch die, die verzweifelt ihren Master of Gor suchen, und dann OOC der Konkurrenz am liebsten die Augen auskratzen würden, wenn sie feststellen, das sie dabei nicht die einzigsten sind.
IC macht Gezicke echt Spaß, und auch mal den Trauerkloß oder von selbstzweifeln zerrüttete Kajira zu spielen. Aber bitte Mädels versteht doch, sucht nicht nach eurem Objekt der Begierde auf das ihr euch OOC stürzen könnt, sondern habt RP! Wie wärs z.B. mit euren Kettenschwestern...

So, ich verabschiede mich lässig von euch ins Wochenende.
Achja, 600 Views seit dem ersten Post in diesem Jahr, ich sage merci, wer auch immer meine geistigen Ergüsse interessant finden sollte...

Samstag, 26. Januar 2013

Heldentum liegt nicht im Gewinnen einer Schlacht, sondern im Ertragen einer Niederlage.

DU fragst mich, warum wir ohne Handelschiffe zurückgekehrt sind? *brüllt er dem armen Sölder, so jung, so unbedarft, ins Ohr, wird dann etwas ruhiger und setzt sich wieder* Nun, wir sind keine Piraten. Auch liegt einigen von uns der Kampf auf dem Gewässer nicht. Aber ich will dir erzählen, was geschehen ist...*kratzt sich grimmig am Stoppelbart und lässt sich von einer Pagaschlampe einen Sul bringen*


 




Eigentlich sollte alles ganz einfach sein. Eigentlich. Wir waren voller Tatendrang und uns unserer Beute sicher, doch dann sollte alles ganz anders kommen. Wir hatten eines ihrer Handelsschiffe erspäht und steuerten geradewegs darauf zu, als ein Schiff uns rammte. Die Pfeile prasselten so schnell auf uns ein, das wir kaum etwas dagegen zu setzen hatten. Gut, wir sind auch Krieger, keine Bauern, die mit einem Stöckchen und ein paar Federn was gescheites anfangen können. Unsere Gegner schon. Feiges Turmus Pack!

Die haben sich schon in die Tunika gepinkelt bevor sie uns gesichtet hatten. Ein offener Kampf auf dem Land, das hätte man von ehrhaften Kriegern erwarten können, aber das feige Pack machte uns auf dem Wasser den Gar aus. Aber was will man von einer Stadt erwarten, wo mit Gift getötet wird? *spuckt auf den Boden und greift keuchend an den Verband, das um sein Handgelenk geschlungen ist*

Es war eine ganze Heerscharr auf dem gegnerischen Schiff zu sehen, meine Vermutung liegt nahe, das die vor Angst schlotternden Turmuser vor Panik erfüllt die Bauernsöhne und Jäger aus dem Umkreis zusammen gescharrt und auf dem Schiff versammelt hatten. Klar das die mit den Bögen besser waren! Ich höre sie schon zu den armen Tölpeln sagen  "Mach was wir die sagen, oder wir vögeln deine Mutter und werfen deine Schwester Cato zu Füssen!" so muss es gewesen sein. Cato soll einer sein, so hörte ich viele Männer erzählen, der sich hinter seinem Weib versteckt. Sicher hatte die auch die glorreiche Idee, ein mit Bauern und Jägern besetztem Schiff vor dem Hafen Turmus zu positionieren.

Als deren Schiff uns rammte, wurden einige von uns von Bord geschleudert. Ich und eine Hand voll Männer konnten sich verletzt auf eine nahe gelegene Insel retten. Ich hörte noch die Rufe unserer feigen Gegner, die nun dachten, ein Schiff Kasras gekapert zu haben.


Ohne Beute machten wir uns auf den Weg zurück ins Lager. Ein kleines Schiff, das schon teils verrottet war, lag an der kleinen Insel gestrandet. Es reichte zumindestens für den Rückweg. Aber das war noch nicht aller Tage Abend, das feige Turmus Pack würde schon noch sehen, was sie davon hatten!

Montag, 21. Januar 2013

Identität ist reine Auslegungssache

Virtuelle Welt und Identitäten
Als ich 2006 mit SL anfing, war mein Avatar mir sehr ähnlich. Ich hatte reichlich RL Backgrounds im Profil, ein aktuelles RL Foto und habe mich viel über mein Privatleben mit anderen ausgetauscht...bis...ich mit RP anfing. Damals war es verpöhnt einen Alt zu haben. Aber aufgrund dessen das ich zahlreiche gutlaufende Ingame Shops hatte, und ich nie ungestört RP hätte haben können, wurde der erste angeschafft.

Heutzutage ist es normal, jeden Tag taucht irgendwo ein neuer Alt auf. Manchmal erkennt man schon am Avataraussehen oder an der Schreibweise einen "alten Hasen" wieder. Ich finde daran nichts schlimmes, so lang wie es nicht für irgendwelche OOC Zickereien genutzt wird.
 
Der Kreis deren, die ein paar RL Details von mir kennen, ist sehr klein geworden, und das ist auch gut so.
Ich bin in SL um abzuschalten, Stress loszuwerden und nicht Kaffeekränzchen zu halten. Auch suche ich keine neuen Freunde und erst recht keine Liebschaft, einfach nur...Spielspaß. Wenn sich Freundschaften im Laufe der Jahre ergeben (ja, auch schon passiert) habe ich nichts dagegen, aber ich suche nicht verzweifelt.
Ich glaube mit Alts haben mittlerweile nicht mehr arg so viele Probleme, kritisch wirds dann eher noch, wenn man als Frau im Männerpelz steckt. Aber ist es nicht egal?
Mir ist es gleich ob hinter dem wunderschönen Frauenavatar ein fetter, pickeliger Kerl steckt. Er spielt seine Rolle toll? Kann OOC von IC unterscheiden? Perfekt! Mir sind sogar, wenn ich z.B. Kajira spiele, Frauen im Männerpelz tausend mal lieber, als echte Männer. Man wird nicht OOC angebaggert, und oftmals sind Frauen die Männer spielen, wesentlich konsequenter.

Und wer will schon sich selbst spielen? Ist man "echter", wenn man "nur" einen Avatar hat? Und warum ist für manche die RL Erscheinung von belang?
In einer virtuellen Welt, noch dazu in einer Rollenspielumgebung, Freunde oder die große Liebe zu finden ist selten, sehr selten. Ich habe es vor Jahren erlebt, aber dazwischen waren mehr als 2 Jahre, in denen wir uns nur virtuell kannten, und...wir haben nicht gesucht und uns dennoch gefunden.

Eine Freie, einen Rarius und eine Kajira zu spielen bedeutet für mich Abwechslung. Denn ich spiele nie mich selbst, sondern meine Rollen. Sicher enthalten die immer zu gewissen Teilen Auszüge meines Charakters, aber nie im kompletten mich. Dadurch schaffe ich es zu trennen. Außerdem wäre es für mich todlangweilig ins RP zu kommen und dort auch noch einen geregelten Ablauf zu haben.
Was ich aber nicht mache, ist, Leute hinters Licht zu führen. Die, mit denen ich OOC und IC viel Kontakt haben, kennen meine Avatare. Alle anderen können fragen, ich würde es Ihnen ehrlich sagen. Für mich sind meine Avatare Spielfiguren, Püppchen. Die ich jederzeit entstehen lassen kann, aber auch kein Problem damit habe, sie zu vernichten. Das lässt auch Flexibilität im RP zu.

Aber eins wird immer bleiben: Kasra als meine Heimatsim. Auch wenn ich hier und da was anderes fürs Auge brauche, ist und bleibt Kasra der Ort, wo es mich immer wieder hinzieht. Vor allem Dank der netten Spielertruppe :-)

Wer seine Meinung über Alts loswerden will, immer her damit :-)



Sonntag, 20. Januar 2013

Unfrei-willig ausgeliefert

Ihre mandelförmigen Augen blickten hilfesuchend zum Horizont. Sie war gerade schwer beladen wie eine Kaiila vom Schiff gestiegen, hinaus ins Unbekannte. Die Gegend wirkte nicht gerade vertrauenserweckend, von der Anlegestelle aus gehend gab es nichts weiter als einen kleinen Pfad, umringt von einem kleinen Waldstück. Mit mulmigem Gefühl griff sie an die Seile, die um ihre Arme geschlungen waren und das schwer beladene Gestell auf ihrem Rücken hielten. Die Gefährtin ihres Herrn hatte sie mit kühlem Blick und knappen Anweisungen auf das Schiff gescheucht, vorher hatte die Freie ihr ein Band mit dem Schlüssel für ihren Kragen um den Hals gelegt. Sie hatte sich nicht dazu geäussert, was dies bedeutete.

Shana konnte sich ihren Teil denken, als die Freie gehässig lachte und meinte, die Sklavin solle Valerius um die Münzen für die Rückfahrt bitten. Ob ihr Herr davon wußte? Ob es ihn interessieren würde?
Die Gedanken rauschten nur durch ihren Kopf, als sie vor dem offenen Tor stand, das der Zugang zum Lager der Legion sein sollte. Sie blieb nicht lange stehe und setzte ihren Weg mit schwerfälligen Schritten fort, das Gestell war mit reichlich Lebensmittel, Wein, Gemüse und Sa Tarna bestückt und zog sie förmlich in die Tiefe. Es dauerte nicht lang bis sie entdeckt wurde, erst von einem Wilden, der sie mit seinen toten Augen nur beiläufig musterte, später von einer Freien, die nur noch ein sehendes Auge hatte und im Vergleich zu Shana wie ein Riese wirkte. Sie versuchte sich zu erklären, aber wie sie es als Sklavin gewohnt war, interessierte es niemanden. Am Abend, als sie gerade dabei war, die schweren Kisten der Freien die Treppen hinunter zu schleppen, traf sie dann schließlich auf Valerius. Ein kurzer Wortwechsel und das was sich schon zu einem halbfertigen Bild entwickelte hatte, ergab mit mal ein ganzes. Ihre Herrin hatte noch offene Schulden bei dem Rarius und sie war Teil der Rückzahlung. Seufzend ergab sie sich ihrem Schicksal, sie konnte es sich eh nicht aussuchen wo und bei wem sie landete, manchmal wenn auch selten verfluchte sie ihr Dasein, auch wenn sie nichts etwas anderes kannte und eigentlich auch nicht kennen wollte. Dieses mal jedoch, hatte sie es gar nicht so schlecht getroffen. Das Lager war voll von kräftigen Rarii, den Männerschweiß konnte selbst im kleinen Waldstück noch riechen.

Shana - Kassia - Valerius
Sie kam nicht mal dazu, sich von der Reise zu erholen, schon wurde sie wieder auf ein Schiff mit einem Kriegertross geschickt, eingepfercht in einen Käfig. Als man sie kurz vor der Einfahrt in den Hafen hinaus ließ, staunte sie nicht schlecht - Lydius! Hier hatte sie lange Zeit gelebt, erst bei der Sängerin Sam, die die sanftmütigste Herrin war, die sie je kennen lernen durfte, und dann bei dem Händler Grae. Ihre Augen flackerten im Mondschein als sie mit zittrigen Beinen das Schiff verlassen durfte und den Boden betrat, den sie einst mit Küssen übersähte. Doch sie blieben nicht lang, die Rarii hatten sich in den Kopf gesetzt, ein mit Arer Zeichen versehenes Tarnschiff zu kapern, der Versuch den Administrator noch zu Verwicklungen mit Kasra zu befragen, ging aber im Chaos unter.


Täglicher Besuch von Fremden - Spione? Feinde?
Schnell hatte sie sich an das Lagerleben gewöhnt, zumal ihr Herr eines der besseren Quartiere bewohnte, von dem aus der Trainingsplatz in Spuckweite lag und sich das ganze Lager von oben herab bewundern ließ. Das blonde Ding, was an Valerius klebte wie Ungeziefer an einem Haufen Dung, war sich zu bequem mit Shana zu reden, oder war es gar die Eifersucht? Sie war blond! Wie neidete sie diese blonde Mähnen, deren Anblick schon allein die Männer zu den Geldbeutel greifen ließ. Dieses mal würde sie sich nicht in Mitleid ertränken, sondern um ihren Platz kämpfen, wie die Rarii auf dem Schlachtfeld, das hatte sie sich insgeheim geschworen, als der Rarius sie an seine Kette nahm. Die einäugige Freie beharrte zwar zwischenzeitlich, laut goreanischem Recht Eigentümerin von Shana zu sein, doch der Rarius war mit seiner Kraft, seinem Schwert und allein schon durch seine Männlichkeit der Frau weit überlegen und ließ sich von ihrem Geschwätz nicht beirren.
Die Tage im Lager waren lang und anstrengend, nur allmählich gewöhnte sich Shana an dessen eigenwilligen Tagesrythmus, durch die Gewohnheiten die eine Stadt mit sich bringt, war sie verwöhnt gewesen.
Einzig die Abende bargen Gelegenheit, das sie ihr Können unter Beweis stellen konnte, in welche Richtungen auch immer. Eines Abends durfte sie mit einer üppig gebauten Blonden ein Theaterstück aufführen, frei erfunden und in alle Richtungen lenkbar. Das Mädchen war das erste seit ihrer Ankunft im Lager gewesen, mit der sie ausgelassen und unbeschwert hatte lachen können. Und das obwohl sie blond war!
Eines hatte sie gelernt, was sie längst vergessen hatte - jede war für ihr Überleben selbst verantwortlich, die Männer erfreuen, konnten sie jedoch auch gemeinsam. Als alle sich bereits zur Ruhe gelegt hatten, schlich sie sich zum Lagerfeuer und sah verträumt in das Feuer. Auch wenn sie wußte das der Krieg nahte und alles ein jähes Ende haben könnte, fühlte sie sich das erste mal seit langem heimisch und geborgen. Leise flüsterte sie den Namen des stolzen Arer in die kühle Abendluft, bevor sie sich zurück in sein Zimmer schlich "Valerius...". Mit einem Lächeln auf den Lippen legte sie sich auf den weichen Teppich neben seinem Bett und schlief ein.

Shana



Samstag, 19. Januar 2013

Ehre, wem Ehre gebührt

Im Lager war es ruhig geworden, zu ruhig meines Erachtens nach. Von mir aus könnte es schon heute losgehen, schließlich hatten wir bereits Jahre in fremden Städten verbracht. Ich hatte genug davon die feinen Damen, die die Nasen bis zum Zentralfeuer hoch hielten, auf ihren Reisen zu begleiten. Im Kampf lag die einzige Ehre. Dieses Mal ohne Net an meiner Seite, der alte Krieger war mit den Jahren träge und faul geworden, sein Ruhm verblasste immer mehr. Wie konnte er auch unserem Heimstein abschwören, der Verräter und Narr! Nie würde ich Ar den Rücken kehren, die einzige Heimat die ich kannte und je kennen würde. Net kannte ich quasi von Kindesbeinen an, nur das hielt mich davon ab, ihn für diesen Verrat nicht gleich aufzuschlitzen...und natürlich diese Sache damals in Ar Station...
Wobei es ein ehrenvoller Tod für meinen Heimstein gewesen wäre, aber diese Ehre wird mir sicher irgendwann noch zuteil. Wie entsetzlich war es immer wieder zu hören, wenn ehemals starke Rarii nach einer Tavernenschlägerei in der nächstbesten Gasse gelüncht wurden, so einen jämmerlichen Untergang würde ich nicht haben!


Ich setzte mich dichter an das Feuer und sah in die lodernden Flammen, ehe ich meinen Blick zu dem blonden Fundstück richtete, das neben mir schlummerte. Grinsend betrachtete ich sie und lehnte mich auf dem Fass sitzend etwas zurück. Lange war ich in Kasra gewesen, war selbst viel zu träge geworden, bis mir ein Bote eine Schriftrolle brachte und mit mal wieder Hoffnung in mir aufkeimte. Gut, lästigerweise musste ich mir das Schreiben von einem Blaukastigen vorlesen lassen. Ohne weitere Umwege war ich aufgebrochen, einen ungefähren Hinweis wo ich meine Heimsteinbrüder finden konnte, war verschlüsselt in der Botschaft gewesen, dennoch kostete es mich fast 2 Hände, sie aufzufinden. Das errichtete Lager stellte sich schnell als dahingepfuscht und viel zu schnell einnehmbar heraus, daran sollte ich dringend arbeiten.
Der alte Mann, der sich Sentor nannte und aussah, als wären seine ruhmreichsten Zeiten schon hunderte von Jahre her, wagte es auch nicht diesen Zustand zu bestreiten. Besser für ihn, als Lagerverwalter sollte ich das schnell in den Griff bekommen.


Zu meiner Ernüchterung stellte sich nach meiner Ankunft schnell heraus, das wir noch nicht bereit waren, um den niederschmetternden Schlag gegen diese Seuche von Cosianern in Angriff zu nehmen. Das Heer bestand bisher zu guten Teilen aus vertriebenen Bauern, irgendwelchen heimatlosen Wilden und Rarii, die sicher mehr Zeit hinter Schreibtischen als auf dem Feld verbracht hatten. Vielleicht könnte der redenschwingende Senator wenigstens den Kampfeswillen der Verlorenen stärken, die eh nur als erstes Futter für den Feind dienen würden.
Ich musste an diesen eitelen Sack Luc denken, ein Meister im Reden schwingen und - Cosianer!
Wie oft hätte ich ihm am liebsten seinen Wanst mit meiner Schwertspitze aufgeschlitzt, aber der Tag wird kommen, an dem wir uns auf dem Schlachtfeld gegenüberstehen, sollte er auch nur etwas Ehrgefühl seinem alten Heimstein gegenüber haben. Wir werden sehen, ob Net auch dazu gehören wird.... Zumal ich noch eine alte Schuld bei ihm wieder gut zumachen habe. Ich hoffe immer noch, das sein von Paga und Schlampen umnebeltes Denken mit dem Geruch des Krieges wieder klar wird.


Ich schloß die Augen und stellte mir vor, wie die Frauen meiner Feinde mir zu Füssen liegen würden und sich stritten, wer die Ehre haben würde, von mir genommen zu werden. Und dann.....ich hörte die zickige Händlerin schon von weitem, die mich aus meinen Gedanken riss. Seufzend stand ich auf und machte mich auf zu einem Rundgang, bevor sie mich wieder belagern würde. Sie meinte doch allen ernstes, Rarii befehligen zu können - eine Frau! Der würde ich schon noch beibringen, wo ihr Platz in dem Heer ist, sie konnte froh sein, das die Männer sich erbarmt hatten, diese verwöhnte Zicke aufzunehmen. Mich interessierte ihr Geschwätz eh nicht, es floss wie Wasserrauschen an meinen Ohren vorbei. 

Leonidas.



Montag, 14. Januar 2013

Sonntag, 13. Januar 2013

Der Versuch der Natur, den Verstand aus dem Wege zu räumen

Gefährtenschaftsfeier von Marcus und Fatin auf dem Landgut

Feierlichkeit nach der Vertragsunterzeichnung im kleinen Kreise
Ihr Gefährte schlief noch, als sie sich zusammen mit zwei Wachmännern Kasras, auf den langen Weg zum dem entlegenen Gutshof, ausserhalb von Kasras Mauern machte.
Sie hatte in der Nacht unendliche Male ihr Kissen gerafft und oberhalb seines Kopfes gehalten, als wäre sie drauf und dran, ihren schnarchenden Gefährten zu ersticken. Schließlich hatte sie sich übermüdet mit dem Kissen und einer Decke bewaffnet die Treppen zu dem kleinen Vorsprung unterhalb des Daches begeben und dort zur Ruhe gelegt. So kam es, das sie völlig überhastet mit ihrem Wachschutz auf dem schönen Gutshof ankam.

Einige Bewohner Kasras waren sicherlich mit dieser Del-Ka Sache beschäftigt, so dass sich schließlich die höhere Gesellschaft, die nicht mit aussenpolitischen Planungen beschäftigt war, eingefunden hatte.
Umso ruhiger und vom Tonfall her angemessen fand die Zeremonie und auch die Feier statt. Mit Neid beobachtete sie die frischen Vergefährteten und warf immer wieder schmachtende Blick zu Teibar den Großherzigem, der sie zu ihrem Bedauern keines Blickes würdigte.
Abgelenkt wurde sie nur immer wieder von dem frechen Schönling der Regentin, der es förmlich darauf abgesehen hatte, sie unterschwellig zu reizen, besonders seine musternden Blicke machten sie auf mehrere Arten deutlich nervös. In der Vergangenheit wäre sie wohl wie eine Furie auf ihn losgestürzt, zumindestens verbal. Aber ihre Ausbrüche hatten sie blind vor Wut in viele Gefahren gebracht und einiges gekostet, sie hatte daraus gelernt und ihren Platz in der Gesellschaft kennen und schätzen gelernt.

Teibar hatte sie ebenso schon viel Herzleid gekostet, zu blind war er für die Gefühlsregungen einer Frau.
Nun war es eh zu spät, zumindestens so lang der Vertrag wirkte, musste sie sich zurückhalten und vermeiden, das ihre sehnsüchtig funkelnden Augen, wenn sie den kräftigen Rarius sah, im Verborgenen blieben.
Der erste Schreiber Kasras war zu ihrer Erleichterung nicht aufgetaucht, so ging es angemessen sittlich zu und die Gespräche wurden dank der Anwesenheit des Wissenden doch recht tiefgründig.
Nach einigen Ahn fröhlichen Beisammenseins verabschiedete sie sich, die Harmonie und Zuneigung der beiden Gefährten schlug ihr einfach zu sehr aufs Gemüt. Damals hatte sie sich immer eine blühende Zukunft mit dem damaligen Regenten ausgemalt, der ihr Herz jedes mal wenn sie ihn sah durch seine pure Anwesenheit erwärmte. In der frischen Nachtluft verdrängte sie rasch die alten Träumereien und lies sich von den zwei Wachen wieder zum Kontor geleiten.

Den Söldner, den sie zu ihrem Schutz und zu Spionagezwecken angestellt hatte, hatte sie nach seiner fast fluchtartigen Abreise aus Belnend noch nicht wieder gesehen, dem lautstarken Schnarchen zu urteilen, das sie im unteren Stock des Kontors hörte als sie dort wieder ankam, konnte sie aber davon ausgehen, das er weiterhin für sie zur Verfügung stand. Die Spionagepläne hatte sie jedoch nach seinem letzten Auftrag, der in einem peinlichen Desaster endete, erstmal Ad Acta gelegt, bis ihr Gefährte sich entschieden hätte, wie weiter verfahren wird. Die Gerüchte um Del-Ka waren in Kasra zwar eher ein dumpfer Hall im Gegensatz, was sie in nördlicher gelegenen Orten hörte, dennoch beunruhigte es sie zusehens, gerade auch weil sie nun ein Kind in sich trug. Die Zeit wird zeigen, was sie noch alles erwarten wird, den Segen der Priesterkönige mit Hilfe des heiligen Beistandes hatte sie sich bereits geholt, auch wenn ein Teil Düsternis in seinen Aussagen mitschwang...

Die Vergangenheit, die durch eine andere Tür wieder hereinkommt



Das zentrale Feuer hatte sich längst verdunkelt und die drei Monde leuchteten hell über Kasra, als sie hinter den sicheren Mauern Kasras stand und über die Worte des Wissenden nachdachte. Dem Kind würde nichts geschehen...Schatten der nach ihr greift...

Einige Worte gingen ihr einfach nicht mehr aus dem Sinn, aber zumindestens sollte ihr Kind gesund auf die Welt kommen. Jener Tag in Belnend bei der Heilerin Blue hatte alles verändert, ihr ganzes Denken auf den Kopf gestellt. Bisher war es immer Gold gewesen, das ihr Handeln massgeblich beeinflusste und vorantrieb, durch die frohe Botschaft der Heilkundigen hatte sich von einer Ihn auf die andere alles geändert.
Vor ihrem geistigen Augen ließ sie die vergangenen Monate Revue passieren.

Fast mittellos war sie nach Kasra, ihrem Heimstein, zurückgekehrt. Sie hatte mit allem gerechnet, nur nicht mit dem, was dort dann geschah.
Als sie auf Luc traf, hatte sie schon befürchtet, im Kennel zu landen, zu schwer wog das, was sie in Scherben bei ihrer Flucht zurückgelassen hatte. Mit ihrer aufgesparten Habe ließ er sich jedoch zu ihrer Verwunderung besänftigen, ihr dämmerte da noch nicht, das er längst nicht alles wusste.
Nach kurzer Zeit erhielt sie von der Regentin ihren Posten als erste Händlerin zurück. Auch das hatte sich inzwischen geändert, damals war ihr heimlicher Schwarm Teibar der Großherzige an der Macht...
Der Handel in Kasra schien nur auf sie gewartet zu haben, Tag für Tag trafen Reisende aus aller Orten ein, das Silber floss nur so, so daß es sich recht rasch zu Gold mehrte.
Kasra würde noch mehr erblühen, als eh schon, da war sie sich recht rasch sicher.
Die Regentin gab ihr zunächst eine kleine Wohnung im Handelsviertel, im unteren Bereich mit einer Metzgerei und einem Gemischtwarenladen ausgestattet. Nicht gerade das, was sie aus früheren Zeiten bei ihrer Familie in Ar kannte, aber zumindestens eine Bleibe. Als sie schon nicht mehr damit gerechnet hatte, traf sie auf ihren früheren Schatten, der sie besser kannte als je ein anderer Mann - der erste Schreiber Kasras. Ihr lief ein eisiger Schauer über den Rücken, als sich ihre Blicke trafen. Sie konnte erkennen das er ein paar Ehn benötigte, um zu erkennen wen er da vor sich hatte, aber drumherum kam sie nicht.
Sie wußte, das sie nun eilig handeln musste, und vereinbarte einen Pakt mit Net, seines Zeichens erstes Schwert Kasras.

Zu ihrer Überraschung kam der Rarius jedoch unverrichteter Dinge zurück, der kräftige und grob wirkende Rarius konnte scheinbar den Schreiber in die Schranken weisen, so dass dieser sogar auf das längst fällige Gold verzichtete. Ihr sollte es recht sein, aber sie kannte Ignatius und seinen Einfluss nur zu gut, so dass drastischer Maßnahmen ergriffen werden mussten. Der letzte Teil dieser, fand in einem kleinen Rahmen statt und wurde nachträglich gefeiert, um ihren Einfluss und ihre Handelsmacht auch innerhalb Kasras weiter zu stärken.
Nun war sie wieder einem Mann und dessen Willen ausgeliefert, aber auch wenn sie den manchmal einfältig wirkenden Holzklotz nicht sonderlich mochte und sie keine Gefühle für ihn hegte, wußte sie doch was ihm Ehre bedeutet und das er sie, ihr in sich heranwachsendes Kind und ihren gemeinsamen Heimstein, Kasra, jederzeit schützen würde....