Sonntag, 13. Januar 2013

Der Versuch der Natur, den Verstand aus dem Wege zu räumen

Gefährtenschaftsfeier von Marcus und Fatin auf dem Landgut

Feierlichkeit nach der Vertragsunterzeichnung im kleinen Kreise
Ihr Gefährte schlief noch, als sie sich zusammen mit zwei Wachmännern Kasras, auf den langen Weg zum dem entlegenen Gutshof, ausserhalb von Kasras Mauern machte.
Sie hatte in der Nacht unendliche Male ihr Kissen gerafft und oberhalb seines Kopfes gehalten, als wäre sie drauf und dran, ihren schnarchenden Gefährten zu ersticken. Schließlich hatte sie sich übermüdet mit dem Kissen und einer Decke bewaffnet die Treppen zu dem kleinen Vorsprung unterhalb des Daches begeben und dort zur Ruhe gelegt. So kam es, das sie völlig überhastet mit ihrem Wachschutz auf dem schönen Gutshof ankam.

Einige Bewohner Kasras waren sicherlich mit dieser Del-Ka Sache beschäftigt, so dass sich schließlich die höhere Gesellschaft, die nicht mit aussenpolitischen Planungen beschäftigt war, eingefunden hatte.
Umso ruhiger und vom Tonfall her angemessen fand die Zeremonie und auch die Feier statt. Mit Neid beobachtete sie die frischen Vergefährteten und warf immer wieder schmachtende Blick zu Teibar den Großherzigem, der sie zu ihrem Bedauern keines Blickes würdigte.
Abgelenkt wurde sie nur immer wieder von dem frechen Schönling der Regentin, der es förmlich darauf abgesehen hatte, sie unterschwellig zu reizen, besonders seine musternden Blicke machten sie auf mehrere Arten deutlich nervös. In der Vergangenheit wäre sie wohl wie eine Furie auf ihn losgestürzt, zumindestens verbal. Aber ihre Ausbrüche hatten sie blind vor Wut in viele Gefahren gebracht und einiges gekostet, sie hatte daraus gelernt und ihren Platz in der Gesellschaft kennen und schätzen gelernt.

Teibar hatte sie ebenso schon viel Herzleid gekostet, zu blind war er für die Gefühlsregungen einer Frau.
Nun war es eh zu spät, zumindestens so lang der Vertrag wirkte, musste sie sich zurückhalten und vermeiden, das ihre sehnsüchtig funkelnden Augen, wenn sie den kräftigen Rarius sah, im Verborgenen blieben.
Der erste Schreiber Kasras war zu ihrer Erleichterung nicht aufgetaucht, so ging es angemessen sittlich zu und die Gespräche wurden dank der Anwesenheit des Wissenden doch recht tiefgründig.
Nach einigen Ahn fröhlichen Beisammenseins verabschiedete sie sich, die Harmonie und Zuneigung der beiden Gefährten schlug ihr einfach zu sehr aufs Gemüt. Damals hatte sie sich immer eine blühende Zukunft mit dem damaligen Regenten ausgemalt, der ihr Herz jedes mal wenn sie ihn sah durch seine pure Anwesenheit erwärmte. In der frischen Nachtluft verdrängte sie rasch die alten Träumereien und lies sich von den zwei Wachen wieder zum Kontor geleiten.

Den Söldner, den sie zu ihrem Schutz und zu Spionagezwecken angestellt hatte, hatte sie nach seiner fast fluchtartigen Abreise aus Belnend noch nicht wieder gesehen, dem lautstarken Schnarchen zu urteilen, das sie im unteren Stock des Kontors hörte als sie dort wieder ankam, konnte sie aber davon ausgehen, das er weiterhin für sie zur Verfügung stand. Die Spionagepläne hatte sie jedoch nach seinem letzten Auftrag, der in einem peinlichen Desaster endete, erstmal Ad Acta gelegt, bis ihr Gefährte sich entschieden hätte, wie weiter verfahren wird. Die Gerüchte um Del-Ka waren in Kasra zwar eher ein dumpfer Hall im Gegensatz, was sie in nördlicher gelegenen Orten hörte, dennoch beunruhigte es sie zusehens, gerade auch weil sie nun ein Kind in sich trug. Die Zeit wird zeigen, was sie noch alles erwarten wird, den Segen der Priesterkönige mit Hilfe des heiligen Beistandes hatte sie sich bereits geholt, auch wenn ein Teil Düsternis in seinen Aussagen mitschwang...

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