Sonntag, 13. Januar 2013

Die Vergangenheit, die durch eine andere Tür wieder hereinkommt



Das zentrale Feuer hatte sich längst verdunkelt und die drei Monde leuchteten hell über Kasra, als sie hinter den sicheren Mauern Kasras stand und über die Worte des Wissenden nachdachte. Dem Kind würde nichts geschehen...Schatten der nach ihr greift...

Einige Worte gingen ihr einfach nicht mehr aus dem Sinn, aber zumindestens sollte ihr Kind gesund auf die Welt kommen. Jener Tag in Belnend bei der Heilerin Blue hatte alles verändert, ihr ganzes Denken auf den Kopf gestellt. Bisher war es immer Gold gewesen, das ihr Handeln massgeblich beeinflusste und vorantrieb, durch die frohe Botschaft der Heilkundigen hatte sich von einer Ihn auf die andere alles geändert.
Vor ihrem geistigen Augen ließ sie die vergangenen Monate Revue passieren.

Fast mittellos war sie nach Kasra, ihrem Heimstein, zurückgekehrt. Sie hatte mit allem gerechnet, nur nicht mit dem, was dort dann geschah.
Als sie auf Luc traf, hatte sie schon befürchtet, im Kennel zu landen, zu schwer wog das, was sie in Scherben bei ihrer Flucht zurückgelassen hatte. Mit ihrer aufgesparten Habe ließ er sich jedoch zu ihrer Verwunderung besänftigen, ihr dämmerte da noch nicht, das er längst nicht alles wusste.
Nach kurzer Zeit erhielt sie von der Regentin ihren Posten als erste Händlerin zurück. Auch das hatte sich inzwischen geändert, damals war ihr heimlicher Schwarm Teibar der Großherzige an der Macht...
Der Handel in Kasra schien nur auf sie gewartet zu haben, Tag für Tag trafen Reisende aus aller Orten ein, das Silber floss nur so, so daß es sich recht rasch zu Gold mehrte.
Kasra würde noch mehr erblühen, als eh schon, da war sie sich recht rasch sicher.
Die Regentin gab ihr zunächst eine kleine Wohnung im Handelsviertel, im unteren Bereich mit einer Metzgerei und einem Gemischtwarenladen ausgestattet. Nicht gerade das, was sie aus früheren Zeiten bei ihrer Familie in Ar kannte, aber zumindestens eine Bleibe. Als sie schon nicht mehr damit gerechnet hatte, traf sie auf ihren früheren Schatten, der sie besser kannte als je ein anderer Mann - der erste Schreiber Kasras. Ihr lief ein eisiger Schauer über den Rücken, als sich ihre Blicke trafen. Sie konnte erkennen das er ein paar Ehn benötigte, um zu erkennen wen er da vor sich hatte, aber drumherum kam sie nicht.
Sie wußte, das sie nun eilig handeln musste, und vereinbarte einen Pakt mit Net, seines Zeichens erstes Schwert Kasras.

Zu ihrer Überraschung kam der Rarius jedoch unverrichteter Dinge zurück, der kräftige und grob wirkende Rarius konnte scheinbar den Schreiber in die Schranken weisen, so dass dieser sogar auf das längst fällige Gold verzichtete. Ihr sollte es recht sein, aber sie kannte Ignatius und seinen Einfluss nur zu gut, so dass drastischer Maßnahmen ergriffen werden mussten. Der letzte Teil dieser, fand in einem kleinen Rahmen statt und wurde nachträglich gefeiert, um ihren Einfluss und ihre Handelsmacht auch innerhalb Kasras weiter zu stärken.
Nun war sie wieder einem Mann und dessen Willen ausgeliefert, aber auch wenn sie den manchmal einfältig wirkenden Holzklotz nicht sonderlich mochte und sie keine Gefühle für ihn hegte, wußte sie doch was ihm Ehre bedeutet und das er sie, ihr in sich heranwachsendes Kind und ihren gemeinsamen Heimstein, Kasra, jederzeit schützen würde....



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen